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Waldorfschule Uhlandshöhe
Stuttgart, Deutschland

Bauherr
Waldorfschulverein e.V.
Fertigstellung
2023
BGF
5.400 m²
Architekt
Behnisch
Fotos
David Matthiessen; Mockup: Transplan

Fachplaner:
Haustechnik HLS
SHL Lehmann
ELT
G+H Projekt Plan
Tragwerksplanung
Wagnerplanung
Prüfstatik
Peter und Lochner
Brandschutz
Endreß Ingenieurgesellschaft
Fassadenberatung
Knippers Helbig
Küchenplanung
Geisel GmbH
Akustik und thermische Bauphysik
Bobran Ingenieure
Verkehrs-/Lärmgutachten
BS Ingenieure
Infrastrukturplanung
Auwärter und Rebmann
Energiekonzept
Transsolar
Klima/Raumluft-Technik
Wurzinger
Fachplanung HLS
Transplan, LPH 1-9

Auf dem Schulgelände des Waldorfschulvereins in Stuttgart ersetzt ein neues Schulgebäude zwei Gebäude, da der bisher zur Verfügung stehende Platz durch den höheren Bedarf an Ganztagsbetreuung nicht mehr ausreicht. Ziel für den Neubau war, ein Niedrigstenergiegebäude zu werden, das behagliche Aufenthaltsqualität bietet. Dafür wurde nicht nur auf den möglichst niedrigen Energiebedarf geachtet, um ihn in hohem Maße aus regenerativen Quellen zu decken, sondern es wurde auch die graue Energie der verwendeten Materialien berücksichtigt.

Der Entwurf des Neubaus des Oberstufengebäudes entstand im integralen Planungsprozess. Dabei erarbeiten Architekten, Bauphysiker, Energie- und HLSE-Planer gemeinsam mit Planern der anderen Gewerke (Tragwerk, Brandschutz, …) sowie in enger Abstimmung mit dem Bauherrn und den Nutzern die Lösung, deren zentrales Ziel ein nachhaltiges Gebäude mit einer hohen Aufenthaltsqualität und einem geringen Bedarf an fossiler Energie ist. Die Maßnahmen zur Energieeffizienz sind so integraler Bestandteil der Architektur, nicht auf einen bestehenden Entwurf aufgesetzt, Bauwerk und Gebäudetechnik sind präzise aufeinander abgestimmt.

Das Design unterstützt durch seine Form eine natürliche, wind- und thermisch angetriebene Belüftung, die Fassadengestaltung ist auf eine Nutzung von blendfreiem Tageslicht optimiert, was Strom für Lüftung und Beleuchtung einspart. Die Tageslichtsituation ist in den Gebäudebereichen durch die Raum- und Fensteranordnungen optimiert. Im Planungsprozess hat Transsolar mit begleitenden dynamischen Simulationsrechnungen die Effizienz verschiedener Maßnahmen quantifiziert und den Nutzerkomfort in den Schulräumen nachgewiesen.

In den Aufenthaltsbereichen ist natürliche Be- und Entlüftung gegeben und der sommerliche Wärmeschutz wird primär über passive Maßnahmen erreicht, zum Beispiel über die thermische Masse, die zum Raum hin offen ist, kombiniert mit der Möglichkeit zur Nachtauskühlung sowie dem effizienten außenliegenden Sonnenschutz.

Als weiterer Teil der Strategie konditioniert ein Erdkanalsystem auf natürliche Weise Zuluft vor, die über das Atrium in die Korridore gelangt. Im Türbereich der Klassenzimmer bilden dort aktive, also mechanisch betriebene Überstömelemente Verbindung zu den Klassenzimmern. Das Prinzip der aktiven Überströmung ist im Gebäude implementiert, um die natürlichen Potentiale zu steigern: Damit kann die Luftströmungen aktiv gefördert werden, wenn bestmöglicher Luftwechsel im Gebäudebetrieb gewünscht ist, im regulären Betrieb ist das jedoch nicht zwingend erforderlich. Die Kontrolle darüber liegt in der Hand der Nutzer, sie entscheiden, ob rein natürlich belüftet wird, oder die Unterstützung dazugeschaltet sein soll.

Über horizontale Fensterstreifen als Klappen in der Fassade strömt die Luft aus den Klassenzimmern ab. Dies gewährleistet hohen Komfort, im Vergleich zur normalen Fensterlüftung gibt es so weder Kaltluftabfall im Winter noch hohe Zulufttemperaturen im Sommer.

Im Hochsommer sorgen im Restaurant und Foyer Deckenlüfter für Luftbewegung und Behaglichkeit.

Im Eurythmiesaal gibt es eine passive Direktkühlung als Bauteilaktivierung in der Trennwand. Erdwärmekollektoren übergeben die Wärme an das Erdreich unterhalb der Bodenplatte.

Den Wärmebedarf des neuen Gebäudes deckt das schuleigene Blockheizkraftwerk, sowie ein Gaskessel (mit Backup Ölkessel).

Photovoltaikmodule in Schindelform decken die gesamte Dachlandschaft des neuen Schulgebäudes und sorgen mit für dessen geringen Primärenergieverbrauch von 3,5 kWh/m² im Jahr.

Technische Gebäudeausrüstung

Erdkanal, natürliche Lüftung mit einbruchsicheren Fenstern, mechanische Lüftung bei Bedarf, Deckenlüfter, Fotovoltaik, Anschluss an BHKW

Energie- und Klimakonzeption

Energieeffizienz im Design, Erdkanal, Natürliche Lüftung, Nachtluftspülung, Nutzung der thermischen Masse, optimierte, blendfreie Tageslichtversorgung, außenliegender Sonnenschutz, Bauteilaktivierung, passive Direktkülung

Sonderleistungen

Entwicklung Überströmelement mit Mockup

Bauphysik

Bauteilaktivierung, Akustik

Nachhaltigkeit

Nutzung natürlicher Potentiale, Materialwahl, Robustheit