Der Neubau des Studentenwohnheims auf dem Campus der Universität ist ein fünfgeschossiges Gebäude mit Innenhof und bietet Wohnräume für 264 Bewohner. Im Erdgeschoss befinden sich Hausverwaltung, Mehrzweckraum, Musikraum, Tutorraum und Wasch- und Trockenraum, sowie vier Wohneinheiten ergänzt durch eine Gemeinschaftsterrasse. Die vier darüber liegenden Geschosse beinhalten 260 kompakte 18m² große Wohneinheiten, jedes gebildet aus einem vorgefertigten Raummodul aus Brettsperrholzelementen, woraus sich eine kurze Bauzeit ergab. Jede Einheit verfügt über eine eigene Nasszelle und eine Kücheneinheit. Die Holzoberflächen im Innenraum bieten ein gesundes Raumklima eine warme und ruhige Wohnatmosphäre.
Das Wohnheim ist in Hybridbauweise gebaut. Erdgeschoss und die zwei Treppenhäuser wurden vor Ort in Stahlbeton errichtet. Betonfertigteile bilden die Flurelemente mit den Aussparungen der Steigschächte. Sie wurden vor Ort geschossweise mit Stahlbetonstützen verbunden. Die Raummodule sind aus Brettsperrholz, im Werk vorgefertigt und ausgestattet mit Nasszelle und Küche. Geschossweise aufeinandergestapelt bilden die Decken somit die Böden der Stockwerke darüber. Innenwände und Decken der Module sind sichtbar ausgeführt; die offenen Holzoberflächen verbesserten das Raumklima. Wandseitig verkleidet mit Gipskarton sowie mit Mineralwolle an den Außenseiten, entsprechen die Module dem Brandschutz. Einige Module sind zum Innenhof ausgerichtet, der Großteil allerdings nach außen in alle vier Himmelsrichtungen. Anschlüsse an die Gebäudetechnik sind jeweils auf der Flurseite über einen vertikalen Schacht welcher vier übereinanderliegenden Module erschließt. Der Anschluss der Module und die geschossweise Schottung erfolgte im Anschluss an das Stellen der Raummodule. Entscheidend für den Anschluss der Module war die Wahl eines zugelassenen Rohrleitungssystem, in dem eine Mischinstallation aus flexiblen, aber brennbaren Kunststoffleitungen für die Installation in den Modulen und metallener Rohrleitungen in den Steigsträngen kombiniert werden konnte. Entgegen dem ursprünglichen Ansatz erfolgt die Belüftung mit einer reinen Abluft über die Bäder und einer Nachströmung über Fenster bzw. bei geschlossenen Fenstern über nahe der Heizkörper platzierte Außenluftdurchlässe in der Fassade. Mit Wärme versorgt sich das Gebäude aus dem Nahwärmenetz der Universität.
Zentrale, kaskadierte Frischwasserstationen dienen der Warmwasserversorgung mit vorgeschaltetem Pufferspeicher zur Deckung der Bedarfsspitzen. Sonnenschutzverglasung mit g≤ 40% und geringer Luftwechsel bzw. Nachtluftspülung über das Abluftsystem stellen auch im Sommer behagliche Bedingungen sicher.
Auszeichnungen
2020 Holzbaupreis Niedersachen Anerkennung