Das klassizistische Baudenkmal am Rondellplatz wird als Herzstück des Gebäudes durch neue Flügelbauten in Holz-Hybridbauweise erweitert. Die Veranstaltungs- und Meetingräume dieses zentralen Gebäudeteils sollen jeweils kurzzeitig vermietet werden, um Firmenevents, Hochzeiten und ähnlichen Veranstaltungen einen Platz zu bieten. In den Obergeschossen der Seitenflügel werden moderne Büroflächen geschaffen, während im Erdgeschoss Gastronomie und Einzelhandel das Quartier beleben. Unterm Dach entstehen auf zwei Geschossen hochwertige Maisonettewohnungen. Hauptziel des Konzepts ist bestmögliche Aufenthaltsqualität bei geringstmöglichen CO2-Emissionen für den gesamten Lebenszyklus.
Die regenerative Wärme- und Kälteerzeugung ermöglicht ein Grundwasserbrunnen im Garten. Eine Wasser-Wasser Wärmepumpe stellt den Niedertemperatur-Heizflächen Heizenergie zur Verfügung, indem sie dem Brunnenwasser Wärme entzieht. Über einen Pufferspeicher wird die entstehende Kälte vor allem in den Übergangszeiten den Kälteverbrauchern zu Verfügung gestellt. Besteht kein Wärmebedarf im Gebäude, kann durch die niedrigen Brunnentemperaturen frei gekühlt werden. Erst wenn der Brunnen den Kältebedarf des Gebäudes in Spitzenzeiten nicht mehr Decken kann, wird die Wärmepumpe als Kompressionskältemaschine genutzt und die überschüssige Wärme, sofern sie nicht anders im Gebäude genutzt werden kann, über ein Rückkühlwerk an die Umgebung abgegeben. Ein Anschluss an das Karlsruher Fernwärmenetz ergänzt die Wärmeversorgung zur Deckung von Spitzenlasten und zur Erzeugung von Trinkwarmwasser. Durch das innovative Hydraulikkonzept wird die Abwärme der Gebäudekühlung als Wärmequelle für die Wärmeverbraucher genutzt. Zudem kann das Rückkühlwerk in der Übergangszeit als Wärmequelle genutzt werden. Die erzeugte Wärme wird über die Fernwärme-Übergabestation auf ein hohes Temperaturniveau gehoben, sodass die Frischwasserstationen der Wohnungen und Restaurants versorgt werden können. Die Bedarf an teils fossiler Fernwärme kann durch das Konzept auf ein Minimum reduziert werden, während die Nutzung von Umweltenergie maximiert wird.
Eine Photovoltaikanlage auf den Dachflächen erzeugt regenerativen Strom und kompensiert damit CO2-Emissionen. Für die Gewerbeflächen an der Fassade im 1.-3. OG ist eine natürliche Fensterlüftung vorgesehen. Die konvektiv wirksamem, fassadennahen Unterflur- und Brüstungskonvektoren harmonieren mit der Fensterlüftung, Zugerscheinungen beim Lüften über die Fenster werden minimiert. Die Versorgung der Konvektoren sowie der Heizkörper in Nebenräumen erfolgt je nach benötigter Vorlauftemperatur durch die Wärmepumpe oder die Fernwärme um den Primärenergiebedarf so gering wie möglich zu halten.
Im Grundausbau wird der sommerliche Komfort über einen außenliegenden Sonnenschutz, eine Nachtluftspülung sowie über die Konvektoren gewährleistet.
Den mittigen Teil der Gewerbeflächen im 1.-3. OG be- und entlüftet eine zentrale Zu- und Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung. Bei den Veranstaltungsräumen erfolgt die Lufteinbringung hierbei mittels Quelllüftung über den Boden und die Wände. Kühldecken begegnen der Gefahr einer sommerlichen Überhitzung, insbesondere bei hoher Belegung. Dezentrale Zu- und Abluftanlagen in den Gewerbeflächen im EG ermöglichen es, auf Anforderungen der verschiedenen Nutzungen zu reagieren. Darüber hinaus auftretende Lasten kompensieren Umluftkühlgeräte an der Decke bzw. fassadennahe Unterflurkonvektoren. Diese sind auch zur Beheizung der Einheiten vorgesehen.
Für die Besprechungsräume im Mittelbau wie auch die Veranstaltungssäle ist eine mechanische Be- und Entlüftung vorgesehen und eine Konditionierung mit Heiz-/Kühldecken. In den Wohnungen gelangt die Zuluft über die Fensterfalzlüfter in den Wohnraum und wird zentral abgeleitet. Eine Fußbodenheizung sorgt im Winter für komfortable Temperaturen in den Räumen. Um auch im Sommer den Komfort gewähren zu können werden Umluftkühlgeräte mit Entfeuchtung vorgesehen. Ergänzend ist eine Verschattungsmöglichkeit vorhanden.