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Athletikhalle des VfB
Stuttgart, Deutschland

Bauherr
VfB Stuttgart 1893 e. V.
Fertigstellung
2024
BGF
800 m²
Architektur
asp Architekten
Tragwerk
schlaich bergermann partner
ELT
IB Wörtz
Fotos
zooey braun FOTOGRAFIE (1-3), Transplan (4-9)
Generalplaner Technik
Transplan

Fachplaner:
HKLS, MSR
Transplan, LPH 1-8
Bauphysik
Cape
Energiekonzept
Transsolar

Die neue Athletikhalle im Zentrum des VfB- Clubgeländes bietet den Fußball-Profis knapp 800 m² Platz für Kraft- und Ausdauerequipment sowie einer 30 Meter langen Laufstrecke aus Kunstrasen. Die in Holzbauweise ausgeführte Halle ist teilunterkellert, mit Technikflächen im Untergeschoss. Im Erdgeschoss gibt es einen Kraftraum und einen speziellen ‚Höhenraum‘ für Hypoxietraining, bei dem die Luft in einer gewissen Höhe simuliert werden kann. Im Obergeschoss befindet sich ein Büroraum mit vier Arbeitsplätzen und ein Yogaraum.

Ein integraler Bestandteil einer gesamtheitlichen Planung ist die Analyse des vorherrschenden Klimas am Standort. Nur so kann ein individuell abgestimmtes Energiekonzept erstellt und vor Ort verfügbare regenerative Energiequellen erschlossen werden.
Die Kälte- und Wärmeerzeugung wird mit einer reversiblen Luft-Wasser-Wärmepumpen Kaskade umgesetzt. Aufgrund der Kaskadierung kann der gleichzeitige Heiz- und Kühlbedarf des Höhentrainings im Gebäude sichergestellt werden.
Das begrünte Dach der Athletikhalle ist mit Photovoltaik-Paneelen belegt, welche die gesamte für den Betrieb benötigte elektrische Energie erzeugen.

Um hohen Raumkomfort ganzjährig zu gewährleisten, wurde zusätzlich zu den passiven Maßnahmen eine aktive Kühlung eingeplant. Die Kühllast für den Kraftraum sowie den Yogaraum wurde mittels thermischer Simulation ermittelt.

Das Fensterlüften ist in allen Bereichen mit dauerhaftem Aufenthalt möglich. Stoßlüftung reduziert die Luftmengen der mechanischen Lüftungsanlagen. Öffenbare Fensterflächen ermöglichen eine Nachtluftspülung, welche den Kühlbedarf während der Nutzungszeit senkt. Anhand von Simulationen wurde ermittelt, dass zu circa 40 % des Jahres das Potential besteht das Gebäude rein natürlich zu lüften.

In der Athletikhalle dient eine hybride Lüftungsstrategie der Minimierung der Lüftungswärmeverluste im Winter. Sie garantiert hohe Luftqualität unabhängig von der Fensterlüftung und ist für den hygienischen Komfort ausgelegt. Dies gilt speziell für den erhöhten Frischluftbedarf bei sportlicher Betätigung. Im Kraftraum wird über Unterflurkonvektoren die Zuluft mit niedriger Geschwindigkeit eingeblasen. Sie sind nahe der Fassade platziert, um einem Kaltluftabfall an den hohen Fensterfronten und damit einem Diskomfort beim Aufenthalt in den fassadennahen Bereichen entgegenzuwirken.

Zur Raumkonditionierung im Kraftraum dient eine Fußbodenheizung, welche ebenfalls zur Kühlung eingesetzt werden kann. Bei höherem Bedarf an Kühlleistung kommt das in die Schachtwand Abhangdecke eingebaute Umluftkühlgerät zum Einsatz.
Das Beheizen von Büro und Nebenbereichen erfolgt über Heizkörper. Im Höhenraum sind zusätzlich zur Fußbodenheizung Umluftgeräte zum Heizen und Kühlen verfügbar, damit die spezifischen Raumanforderungen schnellstmöglich erreicht werden. Eine Raumkonditionierung über die Luft (Heiz- und Kälteregister) ist nicht möglich, da dies die Luftkonditionierung des Höhentrainings stören würde. Die Umluftgeräte dienen der Entfeuchtung bei aktiven Höhentraining und ermöglichen die Option eines zusätzlichen Hitzetrainings.

Aufgrund des geringen Warmwasserbedarfs und um Leitungswärmeverluste zu minimieren, wurden für die Brauchwassererwärmung dezentrale elektrische Durchlauferhitzer gewählt.

Technische Gebäudeausrüstung

Unterflurkonvektoren mit Zuluftfunktion; Reversible Luft-Wasser-Wärmepumpe; Fußbodenheizung zur Raumkonditionierung mit zusätzlichen Umluftgeräte zum Heizen und Kühlen;

Nachhaltigkeit

Öffenbare Fensterflächen ermöglichen Nachtluftspülung; Begrüntes Dach mit Photovoltaik-Paneelen;

Bauphysik

Bauteilkatalog; sommerlicher Wärmeschutz