Das erste Viertel des Jahres ist zu Ende. Bald wird es bei uns wieder richtig warm und mancherorts dann auch wieder wärmer, als es einem lieb ist. Dann seufzt man: Ach, wie schön wäre es, wenn man etwas von der Kälte des Winters in den Sommer mitnehmen könnte und stattdessen das Zuviel an Wärme des Sommers für den Winter aufbewahren!
Tatsache ist, man kann es, man muss es nur tun. Es gibt eine recht unkomplizierte Möglichkeit, um Wärmeenergie zu speichern und sich bei Bedarf in den Innenraum zu holen. Man braucht dafür keine Thermoskanne, sondern eine Zisterne, in der sich Wasser und auch Eis befindet, einen sogenannten Eisspeicher.
Denken Sie spätestens jetzt, zum ersten April wird hier ein Spaß veröffentlicht?
Nein, es ist unser Ernst!
An technischen Gerätschaften braucht es dazu eine Wärmepumpe und sinnvoll angelegte Rohrleitungen. Damit kann man heizen: Die Wärmepumpe entzieht dem flüssigen Wasservorrat darin enthaltene Energie und „schiebt“ die Wärme in den Heizkreislauf. Das geht so lange, bis das Wasser zu Eis wird. Also darf der Speicher nicht komplett vereisen, man muss dafür sorgen, dass Eis auch wieder schmilzt. Und dafür bringt man andere Wärme ein, also Sonnenwärme vom Dach, Wärme aus dem Boden, Abwärme von Geräten, zurückgewonnene Wärmeenergie aus Abluft und im Sommer, zugunsten des Komforts, auch das Zuviel an Wärme aus dem Inneren des Gebäudes. Als Antriebsenergie der Pumpe dient Sonnenstrom: Heizen und Kühlen nur mit Energie aus der Umwelt.
Wir arbeiten aktuell an einem Neubau, in dem ein Eisspeicher zum Einsatz kommt. Unser Projektblatt dazu liegt schon in der digitalen Schublade, wir zeigen es, wenn sich die Architekten auch an die Öffentlichkeit wenden; das Projekt ist wohldurchdachte Teamarbeit.